Deutscher Meister der Studierenden im Schach wurde am Sonnabend in
Hamburg David Höffer von der Universität Bremen mit 5,5 Punkten aus
sieben Partien. Platz zwei und drei blieben mit Julian Zimmermann
(WG Hamburg ) und Vitali Braun (WG Braunschweig) ebenfalls in Norddeutschland.
Schachspieler sind schweigsam. Müssen es auch normalerweise mehr als
fünf Stunden pro Partie sein. Ob die Medaillengewinner plattdeutsch sprechen,
weiß man nicht genau, obwohl sie doch allesamt von norddeutschen
Hochschulen kommen....
Platt und matt jedoch werden die sechzehn Studierenden trotzdem sein.
Haben sie sich doch in einem anspruchsvollen Turnier in sieben Runden
über fünf Tage einen harten Wettkampf geliefert.
Von der ersten Runde an setzen sich die drei FM Zimmermann, Braun und
Hawellek an die Spitze, was auch den Turnierwertungszahlen von über
2300 standesgemäß entspricht. Doch David Höffer fing sie im Kampf um
den Titel noch ab.
Das Ergebnis der Deutschen Einzelmeisterschaft:
Pl.
Name
Vorname
Uni/Stadt
Pkt.
1
Höffer
David
Uni Bremen
5½
2
Zimmermann
Julian
WG Hamburg
5
3
Braun
Vitali
WG Braunschweig
4½
4
Hawellek
Jeronimo
WG Hamburg
4½
5
Gattenlöhner
Sebastian
WG Konstanz
4½
6
Bigalke
Andre
WG Hamburg
4½
7
Zimmer
Frank
WG Mannheim
4
8
Timeus
Frank
WG Konstanz
4
9
Abig
Oleg
WG Hamburg
3½
10
Kathstede
Gerd
WG Münster
3½
11
Schwarz
Alexander
WG Hamburg
3½
12
Herud
Martin
WG Münster
3
13
Becker
Stephan
WG Mannheim
2½
14
Paulimas
Wassili
WG Hamburg
2½
15
Oefterimg
Thomas
WG Mannheim
1
16
Gujaraidze
David
WG Hamburg
0
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Allen Teilnehmern, besonders denen, die sich am Schluss der Tabelle
platzierten, ist Respekt zu zollen. Haben sie sich doch dem olympischen
Gedanken folgend der sportlichen Herausforderung gestellt, obwohl sie
nicht die besten Chancen hatten.
Die Spieler werden sich gern an die Deutsche Hochschulmeisterschaft
erinnern. Die Mannschaft um den Leistungssportreferenten vom
Hochschulsport Hamburg, Jörg Förster, namentlich Andrea Schmalzried,
Jurek Protzak, Hinrich Dockmann und Conny Kraus sorgten auch für eine
niveauvolle kulturelle Betreuung der Spieler.
Für jeden Besucher von Hamburg gehört eine Hafenrundfahrt fast zum
touristischen Pflichtteil.
Den körperlichen Ausgleich fanden die Schachsportler in einem Fußballturnier. Unübertroffener Höhepunkt war ein Blitzschachturnier in der VIP- China- Longe,
dem angesagtesten Club im Hamburger Kietz.
Bleibt ein Resümee. Nachdem über lange Jahre Schachsport keine gesetzte
Disziplin im adh war, sind mit den Einzelmeisterschaften in Chemnitz und in
Hamburg „zarte Pflänzchen“ gewachsen, ohne zu übersehen, dass die Ernte
wegen der mangelnden Teilnehmerzahl noch immer nicht eingefahren ist.
Auch dass zweimal die geplanten Mannschafts-Meisterschaften in Frankfurt (Oder)
und Hamburg abgesagt werden mussten, ist kein hoffnungsvolles Zeichen
für die Breite des Schachsports an den Hochschulen.
Aber auch organisatorische Aspekte stehen auf dem Prüfstand, etwa den
geeigneten Zeitpunkt für eine Meisterschaft zu finden. Immerhin dauert ein
Turnier fünf Tage und die können beim Studium schon fehlen.
Die straff organisierten Bachelor- und Masterstudiengänge, die Nebentätigkeiten
der Studierenden machen auch anderen Sportarten hinsichtlich der Teilnahme
an den adh- Meisterschaften zu schaffen.
An gutem Willen und dem organisatorischen Vermögen fehlt es nicht, wie der
Hochschulsport Hamburg bewiesen hat.
Es fehlt den Hochschulen auch nicht die Verbindung zu den Spitzenclubs.
Die Schiedsrichter vom Hamburger Schachklub, Olaf Ahrens und Andreas Albers, leiteten das Turnier souverän. Auch ihnen gilt der herzlichste Dank.
Der Deutsche Schachbund fiebert der Schacholympiade 2008 in Dresden entgegen. Gut wäre es, wenn sich die Breite im Schachport an den Hochschulen aus diesem Anlass entwickeln würde. Gut wäre auch, wenn sich das bei künftigen Hochschulmeisterschaften im Schach widerspiegeln würde.