3,5:4,5 - Delmenhorst stolpert erneut über Reisepartner Werder Bremen

von Ulrich Giese

»Diese verflixten Nachbarschaftsduelle«, wird so mancher Delmenhorster nach der knappen 3,5:4,5 Niederlage gegen den SV Werder Bremen am Sonntagabend im Airfield Hotel gedacht haben. Gegen die Hanseaten will einfach kein Sieg gelingen.

Obwohl, wie im Vorjahr, als hoher Favorit angetreten, unterlagen die Delmenhorster am 9. Januar erneut 3,5:4,5. Dabei starteten die Delmestädter nach Maß. Werders Spielertrainer C.D. Meyer musste schon nach 16 Zügen an Brett 8, gegen Beckemeyer, die Segel einholen. Der Delmenhorster Ersatzspieler ist mit jetzt zwei Siegen und einem Unentschieden ohne Fehl und Tadel. An den restlichen unteren Brettern wussten die Werderaner jedoch ihren minimalen ELO-Vorsprung zu nutzen. Schandorff bezwang an Brett 5 Gisbrecht und Meins an Brett 7 das Delmenhorster Urgestein Borik. Lediglich Heissler zog gegen Lauber an Brett 6 den Kürzeren.

2:2 an den unteren Brettern; aufgrund der starken Spitzenleute hätte dieses im Normalfall für Delmenhorst für einen Sieg reichen müssen. Doch es kam anders. Der Werderaner Rainer Knaak bewies mit einem Sieg über Conquest an Brett 4 erneut, dass die schwache Vorjahressaison ein negativer Ausrutscher war. Pelletier und Baburin trennten sich unentschieden. Einen unglücklichen Tag für seine erste Niederlage in dieser Saison suchte sich Hodgson aus. Gewinner Babula konnte nun nach Punkten mit dem Delmenhorster gleichziehen (jeweils 4,5 Punkte aus 7 Partien). Nur statistischen Wert hatte dann der Sieg von Agdestein gegen Hracek wegen Zeitüberschreitung.

Zwei Mannschaftssiege und eine knappe 3,5:4,5 Niederlage gegen den amtierenden deutschen Meister. Die Schachspieler des SV Werder Bremen befinden sich im Aufwind. Mit 7:7 Punkten belegen sie jetzt mit Platz 7 einen sicheren Mittelfeldplatz. Das kann jedoch nicht darüber hinweg täuschen, dass die Mannschaft einige Schwächen aufweist.

Spitzenmann Hracek, vor einigen Jahren noch auf dem Weg in die erweiterte Weltspitze, ist mit drei Niederlagen und zwei Unentschieden bisher ein Totalausfall. Heissler, 4 Niederlagen in den letzten 5 Spielen, droht in dieser Saison einzubrechen und auch der wahre Leistungsstand des Engländers McShane, der gegen Delmenhorst nicht antrat, ist unklar. Delmenhorst konnte trotz der Niederlage den dritten Platz halten, hat sich aus dem Spitzenkampf aber erstmal verabschiedet. Jetzt gilt es, sich nach unten abzusichern. Einen großen Schritt könnten die Delmestädter schon am 29./30.1 beim Heimspiel im Airfield Hotel (Otto-Lilienthal Straße in 27777 Ganderkesee) getan haben. Gäste waren der Tabellenvierte Godesberg, der vor der Runde nur einen Punkt weniger als Delmenhorst aufwies, und Werders Tabellennachbar Castrop Rauxel.

Partie im PGN-Format

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