Notizen für ein Breitenschachkonzept
für den Landesschachverband Bremen
(in großen Teilen aus dem Internet und vom sächsischen Landesverband übernommen, vielen Dank dafür)
So sollten diese Seiten ursprünglich heißen, doch nun glaube ich, das das Motto heißen sollte: »Schach muss raus«! Und damit ist gemeint, wenn am Schach interessierte Personen nicht zum Schachverein kommen, muss der Schachverein zu ihnen kommen! Sich zeigen, sich bekannt machen. Den interessierten Personen die »Schwellenangst« nehmen, einem Schachverein beizutreten. Und dazu muss sich der Schachverein zeigen.
Zum Beispiel auf Marktplätzen! Was spricht dagegen, die Vereinsblitzmeisterschaft im Rahmen des samstäglichen Wochenmarktes durchzuführen? Oder im Einkaufszentrum in der Nähe? Dies richtet sich nicht gegen Vereine, die in ihrem Ort oder ihrem Stadtteil schon viel tun, was absolut zu würdigen ist, sondern diese Notizen richten sich an alle, um zur Zusammenarbeit und gegenseitiger Hilfe aufzurufen! Aber es fehlt ja schon daran, dass längst nicht alle Vereinsvorsitzenden bzw. Vereine innerhalb des Landesschachverbandes per E-Mail zu erreichen sind! Und es dient dazu, um gute Ideen zu verbreiten, Fehler, welche einmal gemacht worden sind, nicht zu wiederholen und Dinge zu koordinieren und zu sammeln! Und was ich hier schreibe lässt sich nicht von heute auf morgen bewerkstelligen. Dies braucht Zeit und noch mal Zeit.
Gedankenblitz: Mein Traum wäre ja ein PKW-Anhänger mit einem großen Schachspiel und zwei oder drei Stellwänden, der sich von jedem Schachverein bei Bedarf ausgeliehen werden kann. (Ab und zu streu ich hier mal »Gedankenblitze« ein. Diese sollen zum Diskutieren anregen.)
Gedankenblitz: Wo, wie und bei wem könnte man Sponsoringgelder für Breitenschachaktionen erbitten?
Meiner Meinung nach soll Breitenschach den Mitgliederstand stabil halten, und vor allem neue Mitglieder zu gewinnen.
Gedankenblitz: Um die Anbindung Bremerhavens an Bremen schachlich zu stärken, müsste man vordringlich im Bereich entlang der A27 (Hagen, Uthlede, Ihlpohl) und entlang der Bahnlinie Bremen — Bremerhaven (Ritterhude, Oldenbüttel, Lübberstedt, Stubben, Lunestedt) tätig werden und dort versuchen, Schachvereine aus der Taufe zu heben. Zum Beispiel könnte man auf den Internetseiten dieser Orte im Forum oder Gästebuch anfragen, wer denn – mit Unterstützung durch den Landesverband – Lust hätte, einen Schachverein zu gründen.
Wenn man bedenkt, dass es in Bremerhaven bei 118.000 Einwohnern nur 77 aktive Schachspieler mit DWZ gibt, also knapp 0,07% der Einwohner und es in Bremen bei 545.000 Einwohnern 800 aktive Schachspieler mit DWZ gibt, was auch nur knapp 0,15% der Einwohner entspricht, sollte die Gewinnung neuer Mitglieder im Vordergrund stehen! Ziel sollte sein, den aktiven Mitgliederbestand zu verdoppeln!
- Gedankenblitz: Wurde eigentlich schon einmal über »Schnuppermitgliedschaften« nachgedacht?
Breitenschach fördert das Vereinsschach durch die Vermittlung von Spaß, Entspannung, Gesundheit und Geselligkeit beim Schach für noch nicht in Schachvereine eingebundenen Menschen.
- Gedankenblitz: Anfängerschachkurse für Mütter und Töchter? Väter und Söhne?
Und über diese Komponenten werden neue Vereinsmitglieder gewonnen! Also sollten die hauptsächlichen Ziele des Breitenschachs folgende sein:
- neue Mitglieder für unseren Verband gewinnen
- Mitglieder dem Schachsport erhalten
- ehemalige Mitglieder wieder aktiv werden zu lassen
- Gedankenblitz: »Schnuppermitgliedschaften« für Lebensgemeinschaften? Oder »Partnermitgliedschaften«? Ein Partner kommt an geraden Wochen in den Verein, an Ungeraden der andere Partner?
Darüber hinaus sollte es weitere Ziele für das Breitenschach geben:
- die Grenzen des organisierten Schachsports zu überwinden und neue Zielgruppen in der Gesellschaft für den Schachsport zu erreichen
- Schach soll Spaß machen, familienfreundlich sein, partnerschaftsgeeignet ausgestaltet werden und Gemeinschaftserlebnisse ermöglichen
- Schach in der Öffentlichkeit als Sport für alle und damit auch für Frauen darzustellen
- spezielle Angebote für Frauen zu entwickeln, die Rücksicht auf die beruflichen und familiären Aufgaben der Frauen in der Gesellschaft nehmen
- mit spezieller Werbung zu helfen, Vorurteile abzubauen und Frauen gezielt anzusprechen
Gedankenblitz: Günstigerer Vereinsbeitrag für Familien?
Zielgruppe Senioren: Diese sollten zum Schachspielen animiert, zu Vorträgen und zu Gesprächen über Schach eingeladen werden.
Gedankenblitz: Einen Bremer »Aufs-Kind-Aufpass-Pool« solange die Mutter Schach spielt?
Um dies alles zu erreichen, sollten folgende Projekte in Angriff genommen werden:
- Darstellung von Schach auf Bürger- und Gemeindefesten, Ausstellungen
- »Beginnen mit Schach« als VHS-Kurs oder als Angebot in Bürgerhäusern
- Schach mit Nichtaktiven
- Schach mit ehemaligen Aktiven
- Schach mit Inhaftierten
- Städtewettkämpfe
- Simultanschach
- Blindschach
- Schach im Altenheim
- Lebendschach
- Schach auf dem Campingplatz
- Schach im Schwimmbad
- Schach im Freizeitpark
- Schach in der Kaserne
- Schach in der Eisenbahn
Des Weiteren bin ich der Meinung, dass sich »Schach« gerade in den Orten und Stadtteilen »vorstellen« sollte, wo es noch kein organisiertes Schach gibt. Gedankenblitz: Könnte man nicht in Zusammenarbeit mit den örtlichen Zeitungen, hier besonders in Bremerhaven, aber auch in Bremen, eine Zeitungsumfrage starten, warum Menschen nicht zum Schachverein gehen? Denn wenn man die Wünsche und Vorurteile der Menschen nicht kennt, kann man auch nicht darauf eingehen! Dies alles geht nicht ohne die Mitarbeit und Solidarität der Vereine untereinander! Und hier sollte nach dem Motto verfahren werden »einer hilft dem anderen« und »die Großen helfen den Kleinen« und damit ist nichts Finanzielles gemeint! Sondern zum Beispiel:
- Welche Vereine haben ein großes Rasenschach, welches sie an andere Vereine ausleihen könnten?
- Welche aktiven Landesverbandsmitglieder sind bereit, bei anderen Vereinen auszuhelfen, bei der Darstellung von Schach auf Bürger- und Gemeindefesten, Ausstellungen?
- Was ist mit dem »Ausleihen« von Bundesligaspielern an kleinere Vereine für Veranstaltungen?
Gedankenblitz: Auch sollten wir uns dazu durchringen, dass jeder Verein ein bestimmtes Gebiet zugeteilt wird, in dem er für Breitensportaktivitäten tätig und verantwortlich ist.
Wir sollten klein anfangen. Mit einigen Sitzreihen und Biertische mit Schachspielen und Uhren. An einem zentralen Standort mit starkem Publikumsverkehr. ( Fußgängerzone, Marktplatz, Banken, Bibliotheken usw.) An einem Zeitpunkt wo vielleicht sowieso schon was los ist. (Stadtfest, Brunneneinweihung, Tag der offenen Tür , Verkaufsoffener Sonntag usw.) Zu Beginn sollten mindestens 8 bis 10 Schachspieler aus dem Verein anwesend sein und Schachaktivitäten zeigen, es muss »was los sein«! (: Blitz oder / und Tandemschach vorführen / anbieten => hierbei herrscht Action!) Ein Schachlösungswettbewerb mit kleinen Gewinnchancen. Eine originelle und leichte Aufgabe, damit auch Anfänger und Hobbyspieler einen Beteiligungsanreiz haben. (für diesen Absatz vielen Dank nach Baden-Württemberg)
Gedankenblitz: Ich habe mir am Sonnabend das Turnier der Leder-Revue im Columbus-Center in Bremerhaven angeschaut. Kleiner Kritikpunkt: Es gab im ganzen Center keinen Hinweis auf das Schachturnier. Hätte man nicht vielleicht das eine oder andere Hinweisschild aufstellen können um Neugierige anzulocken? Könnten man nicht eine Turnierserie organisieren, welche durch die großen Einkaufszentren (Columbus-Center, Haven-Hööft, Weserpark, Roland-Center, Werder-Karree, Dodenhof) tourt? Das Turnier sollte sonnabends stattfinden, oder an verkaufsoffenen Sonntagen, wenn am meisten Publikumsverkehr ist. Name vielleicht: Shopping-Center-Chess-Cup.
Noch eine persönliche Anmerkung von mir: Ich habe den Rohentwurf dieser Notizen schon einmal an verschiedene Vereinsvorstände geschickt. Dabei wurde mir von den dreien, die es überhaupt für nötig hielten, zu Antworten, gesagt, dass es einiges von meinen Gedanken, wie Familienvereinsbeitrag und solche Dinge in verschiedenen Vereinen schon gibt. Das Problem ist bloß: Weiß das jemand auch außerhalb der Vereine? Also derjenige, welcher schon einmal mit dem Gedanken gespielt hat, einem Schachverein beizutreten? Will damit sagen: Haben diese Angebote eine Wirkung nach außen? Ich glaube nicht! Und da sollte man ansetzen. Womit wir wieder beim Anfang dieser Notizen wären: »Schach muss raus«! Raus aus den Hinterzimmern, rein ins Leben, sich zeigen!
Ich betone noch einmal: Dies ist eine Diskussionsgrundlage und ich hoffe inständig, dass kontrovers diskutiert wird. Dies wird nicht ohne den einen oder anderen heftigen Streit um den »richtigen« Weg abgehen, aber dies ist immer noch besser, als gar nichts zu tun.
Volker Brandt