Bremer SG zieht sich aus der Bundesliga zurück
Die 1. Mannschaft der Bremer SG zieht sich nach nur einer Saison aus der Bundesliga zurück und wird nächstes Jahr in der Oberliga Nord antreten. Die BSG war im letzten Jahr im zweiten Anlauf aufgestiegen, nachdem in der Vorsaison der 1. Platz in der 2. Liga Nord nur knapp verpasst wurde. Mit den Topscorern GM Evgenij Agrest (9,5/14), GM Etienne Bacrot (8,5/13) und dem Binnenbremer IM Gennadij Fish (8/11) erreichte das Team den 6. Platz.
Die Gründe für den Rückzug sind der Webseite schachbundesliga.de (http://www.chessbase.de/bundesliga/nachrichten.asp?id=414 [Link veraltet]) zu entnehmen:
»Im Gegensatz zu vielen anderen früheren Rückzügen, hat sich hier der Geldgeber keineswegs verabschiedet, ja er war sogar bereit sein finanzielles Engagement zu intensivieren. Allerdings wurde mit der völligen Freigabe der Spielberechtigungen eine bereits bestehende Entwicklung noch verstärkt. Die dem Verein verbundenen und in der Region lebenden Spieler werden immer mehr durch eingeflogene Profis ersetzt. Der Mäzen der Bremer SG war – um im Wettbewerb zu bestehen – dazu gewillt, der Verein jedoch nicht. Die Bremer SG will seine Leute nicht rausschmeißen, sie verzichtet lieber auf die Sponsorenunterstützung und zieht sich in die Oberliga zurück. (Manfred Breutigam, Bremer SG)«
Die Bremer SG ist mit ihrem Rückzug nicht alleine – auch andere Vereine überdenken ihr Bundesligaengagement. Gleich zu Saisonbeginn verabschiedete sich der zweifache Deutsche Meister Lübecker SV. Gestartet mit dem Anspruch, Bundesligaschach an die öffentlichkeit zu bringen, konzentriert sich der Sponsor mittlerweile auf sein Hamburger Handball-Bundesligateam. Anfang Mai dieses Jahres erklärte der SC Anderssen St. Ingbert nach gerade bestandenem Abstiegskampf den Rückzug. Für die Bremer SG bleiben die letztplatzierten Stuttgarter Schachfreunde in der Liga. Das reine Amateurteam holte null Mannschaftspunkte – ob diese Regelung sportlich sinnvoll ist? In der Damen-Bundesliga hat Vizemeister Turm Emsdetten angekündigt, künftig mit seiner Frauenmannschaft in der 2. Bundesliga der Herren zu spielen. In Kiel gab es ähnliche Differenzen zwischen Mäzenen und Verein wie bei der BSG – hier trennten sich die Beteiligten jedoch im Streit. Die Damenmannschaft wird auch nicht mehr in der 1. Liga spielen, eine Vereinsneugründung ist geplant.
Gustaf Mossakowski
Pl. | Mannschaft | Sp. | MP | BP | |
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1. | SG Porz | 14 | 80,5 | 26:2 | |
2. | SC Baden-Oos | 14 | 78,5 | 26:2 | |
3. | TV Tegernsee | 14 | 67,0 | 21:7 | |
4. | Werder Bremen | 14 | 63,0 | 20:8 | |
5. | Hamburger SK | 14 | 67,5 | 19:9 | |
6. | Bremer SG | 14 | 62,5 | 18:10 | Ab |
7. | SG Solingen | 14 | 61,5 | 15:13 | |
8. | SC Kreuzberg | 14 | 58,5 | 15:13 | |
9. | SV Wattenscheid | 14 | 57,0 | 12:16 | |
10. | SF Neukölln | 14 | 52,0 | 10:18 | |
10. | SF Katernberg | 14 | 52,0 | 10:18 | |
12. | SCA St. Ingbert | 14 | 41,0 | 7:21 | Ab |
13. | SV Hofheim | 14 | 40,0 | 6:22 | |
14. | SK König Plauen | 14 | 31,0 | 5:23 | Ab |
15. | Stuttgarter SF | 14 | 28,0 | 0:28 | |
Lübecker SV | Rückzug | Ab |
Die SG Porz hat den Stichkampf um den Deutschen Meisterstitel gegen den SC Baden-Oos mit 4,5:3,5 gewonnen.