Bremer Jugendliche erfolgreich beim Weihnachtsopen in Erfurt
Die Bremer Schachjugend organisierte auch dieses Jahr wieder eine Möglichkeit für ihre Jugendkaderspieler, bei einem attraktiven Open zu Weihnachten Elo-Punkte oder einfach Erfahrung gegen starke Gegnerschaft zu sammeln. So machten sich vom 26.-30.12. acht Kaderspieler begleitet von Gerold Menze in seinem unverwechselbaren Schachbus und vom neuen Jugendkadertrainier Florian Mossakowski auf zum Erfurter Weihnachts-Elo-Open.
Schon während der Hinfahrt, die bis auf leichte Altersschwächen von Gerolds Bus reibungslos verlief, wurden die ersten Laptops hervorgekramt, um noch schnell die letzten Eröffnungslöcher zu stopfen. Das moderne Hotel in Erfurt, das auch gleichzeitig als Spielort fungierte, lockte die Schachspieler mit besonders günstigen Preisen, so dass wir dort auch auf einige andere Bremer trafen, unter anderem auf eine starke Delmenhorster Delegation. Für die Älteren im Elo-Open, die acht Runden spielten, begann die erste Runde gleich am Abend des Ankunfttages, während die Jüngeren im A-Open (sieben Runden, bis 1800 DWZ) zunächst einmal Erfurt erkunden konnten. Der vollgepackte Turnierplan mit drei Doppelrunden bot hierzu ansonsten auch wenig Gelegenheit.
So konzentrierten wir uns hauptsächlich aufs Schach, neben den bis zu zehn Stunden Spielzeit wurden die mitgebrachten Laptops bei den Älteren zur Gegnervorbereitung genutzt und, wenn die Kraft noch reichte, die Partien nachher in der Analyse auseinandergenommen. Die Spielbedingungen waren gut, etwas störend wirkte, dass der Analyseraum 13 Stockwerke vom Spielsaal entfernt lag und die Fahrstühle ständig überfüllt waren bzw. ausfielen.
Abends besuchten wir immer gemeinsam unseren Stammitaliener, bei dem man lecker und preiswert essen konnte.
Zum Turnierverlauf:
A-Turnier
Im A-Turnier erreichte Dimitrij Jebtchouk mit 3/7 nicht ganz die 50%-Marke, spielte aber auch gegen im Schnitt 200 Punkte stärkere Gegner. Mit ein bisschen mehr Selbstbewusstsein ist nächstes Mal sicherlich noch mehr drin, so braucht man z. B. in einem Endspiel mit Mehrbauern auch gegen einen vom Papier her sehr viel stärkeren Gegner nicht einfach Remis geben.
Tristan Rienäcker verschlief die erste Hälfte des Turniers und leistete sich mit 1/4 einen klassischen Fehlstart, konnte aber zum Schluss noch etwas Boden gut machen und landete ebenfalls bei 3/7, allerdings gegen nicht so starke Gegnerschaft. Besonders bei den Pflichtaufgaben tat er sich schwer und verdarb einige aussichtsreiche Stellungen.
Cedric Tantzen hatte auch einen schlechten Start mit 0/2 konnte dann aber drei Partien in Folge gewinnen und landete letztendlich bei 3,5/7. Besonders sein Sieg gegen Sebastian Böhme konnte überzeugen, als er seinen viel älteren und spielstärkeren Gegner im Bauernendspiel klassisch austempierte.
Ebenfalls bei 3,5/7 landete Simon Bart, der die beste Turnierleistung erspielte und seine Gegner oftmals geschickt auskombinierte.
Auffällig war im A-Turnier, dass der Kadertrainer nur eine Eröffnungsvariante kennen musste, egal ob mit Weiß oder Schwarz, es kam fast immer dieselbe ruhige Italienischvariante mit d3 aufs Brett.
Elo-Open
Im Elo-Open ließ Benjamin Kaufmann viele Chancen aus und kam so am Ende nur auf 3/8, allerdings gegen zumeist stärkere Gegner. Bemerkenswert seine Partie gegen WGM Vera Jürgens, als er in der Eröffnung einen Bauern einstellte, aber durch zähe Verteidigung das Endspiel noch Remis halten konnte.
Dafür war in einigen anderen Partien mehr drin, so ging ein Endspiel trotz vierer(!) verbundener Freibauern am Damenflügel gar noch verloren.
Frithjof Fehsenfeld bekam etwas die Nachteile des Schweizer Systems zu spüren, er musste in den ersten fünf Runden immer entweder gegen viel stärkere oder schwächere Gegner antreten, konnte dabei aber FM Eichner ein Remis abknöpfen (und das ohne der Figurenentwicklung Beachtung zu schenken!).
Erst in den letzten drei Runden spielte er gegen etwa gleichwertige Gegner und verdarb durch eine Niederlage in der letzten Runde die möglichen 50%.
Stefan Walter spielte ein sehr gutes und konstantes Turnier, besonders hervorzuheben sein sicher herausgespielter Sieg gegen FM Peter Jürgens, und hatte vor der letzten Runde mit 5/7 sogar noch Chancen, in die Preisränge vorzudringen, verlor hier aber leider gegen FM Hammes.
Ein sehr starkes Turnier spielte Markus Lammers, der nach 6 Runden mit 5,5 Punkten alleine führte und dabei u.a. gegen FM Eichner gewann und gegen IM Troyke remisierte. Eine Weißniederlage gegen den Delmenhorster Malte Meyer warf ihn dann etwas zurück, aber durch ein Remis in der Schlussrunde gegen den an eins gesetzten IM Sobolevski belegte er am Ende mit 6/8 einen hervorragenden dritten Platz.
Der Turniersieger hieß am Ende aber Malte Meyer, der sehr konsequent seine Chancen nutzte, in den acht Partien nur dreimal ein Remis zuließ und sehr starke 6,5 Punkte erzielte. Zudem hatte er am Ende die bessere Buchholzwertung als IM Sobolovski, der die gleiche Punktzahl aufwies. Herzlichen Glückwunsch zu diesem tollen Erfolg!
Pl. | Name | Verein/Ort | TWZ | Pkt. | BH |
---|---|---|---|---|---|
1. | Malte Meyer | Delmenhorster SK | 2272 | 6,5 | 38,5 |
2. | IM L. Sobolevski | Breitenworbis | 2381 | 6,5 | 36,5 |
3. | Markus Lammers | Delmenhorster SK | 2204 | 6,0 | 38,0 |
4. | IM C. Troyke | Erfurter SK | 2334 | 6,0 | 36,5 |
5. | FM M. Hammes | SV Koblenz | 2357 | 6,0 | 33,5 |
... | |||||
10. | WGM Vera Jürgens | TuS Syke | 2289 | 5,5 | 34,0 |
12. | Daniel Margraf | Delmenhorster SK | 2227 | 5,5 | 32,5 |
17. | Stefan Walter | Delmenhorster SK | 2181 | 5,0 | 34,5 |
23. | David Höffer | Delmenhorster SK | 2137 | 4,5 | 35,5 |
29. | FM Peter Jürgens | TuS Syke | 2308 | 4,5 | 31,5 |
58. | Frithjof Fehselnfeld | Delmenhorster SK | 2071 | 3,5 | 33,0 |
73. | Benjamin Kaufmann | SK Bremen West | 1959 | 3,0 | 28,0 |
Pl. | Name | Verein/Ort | TWZ | Pkt. | BH |
---|---|---|---|---|---|
1. | A. Sterley | TSV Kücknitz | 1752 | 6,5 | 27,5 |
2. | M. Kalisch | Lok Sömmerda | 1620 | 5,5 | 29,0 |
3. | J. Kreismann | SC Turm Erfurt | 1620 | 5,5 | 27,5 |
... | |||||
21. | Helmuth Riewe | Delmenhorster SK | 1610 | 4,0 | 21,0 |
27. | Gerold Menze | SK Bremen West | 1405 | 3,5 | 23,5 |
30. | Simon Barth | SV Werder Bremen | 1361 | 3,5 | 21,0 |
31. | Cedric Tantzen | SF Achim | 1297 | 3,5 | 18,5 |
36. | Tristan Rienäcker | SK Bremen West | 1325 | 3,0 | 19,5 |
39. | Dimitrij Jebtchouk | SV Werder Bremen | 1255 | 3,0 | 19,0 |
51. | Stefan Jürgens | TuS Syke | 700 | 1,0 | 17,0 |
Insgesamt gesehen war es ein sehr harmonisches und für die Bremer Spieler erfolgreiches Turnier, wir kommen gerne im nächsten Jahr wieder!
Im folgenden die besten Partien, jeweils vom Sieger selbst kommentiert:
- Barthel, Ansgar
- Lammers, Markus
- Erfurter Weihnachtsopen Erfurt GER, 29.12.2004
- ECO B47, Anmerkungen: Lammers,Markus
- 1. e4 c5 2. Sf3 e6 3. d4 cxd4 4. Sxd4 Sc6 5. Sc3 Dc7 6. Sdb5 Db8 7. Le3 Sf6
- 7... a6? 8. Lb6
- Trick
- 8. f4 d6 9. Df3 Le7 10. Ld3 O-O 11. O-O a6 12. Sd4 Sxd4?!
- Dieses Entlastungsmotiv ist an dieser Stelle nicht möglich.
- 12... Dc7>=
- 13. Lxd4 e5 14. Lb6 exf4 15. Sd5 Sxd5 16. exd5 Lf6 17. De4!
- Schwächt zunächst die Königsstellung und bereitet eine teuflische Variante vor.
- 17... g6 18. Dxf4 Lxb2 19. Tae1 Le5 20. Txe5! dxe5 21. Df6 Ld7 22. h4 Lg4
- 22... h5 23. Tf4!
- mit der Idee Te4,Txe5
- 23... a5! ~~
- einziger Zug
- (23... Lg4? 24. Txg4 hxg4 25. h5+- )
- 23. Tf4 Dc8 24. Dxe5 f6 25. Txf6 Txf6 26. Dxf6 Df8 27. Dd4 Te8! 28. d6
- 28. Lc5 Te1+ 29. Kh2 Dg7 30. Dxg4 Dc7+
- 28. La5 De7 29. Dxg4 Dc5+
- 28... h5!
- einziger Zug
- 29. Lc4+
- 29. Lxg6 Te1+
- (29... Te6 30. Lxh5! Lxh5 31. d7 Td6 32. c3+/= )
- 30. Kh2 Te6 31. d7 Db8+ 32. Kg1 Te1+ 33. Kf2 Te2+ 34. Kg1+/=
- 29... Kh7 30. d7??
- Zeitnot
- 30... Te1+ 31. Kh2 Db8+ 32. g3 Lf3
- Walter, Stefan (2181)
- Jürgens, Peter (2308)
- Elo-Open Erfurt 2004 Erfurt, 29.12.2004
- ECO E33, Anmerkungen: Walter,Stefan
- 1. d4 Sf6 2. c4 e6 3. Sc3 Lb4 4. Dc2 Sc6
- eine interessante Nebenvariante, die in den 30er Jahren aufkam und in den 40er und 50er Jahren relativ populär war
- 5. Sf3 d6 6. a3
- 6. Ld2 O-O 7. a3 Lxc3 8. Lxc3+/=
- 6. Lg5?! h6 7. Lxf6
- ( 7.Lh4? g5 8. Lg3 g4 9. Sh4 Sxd4-/+ )
- 7... Dxf6
- Schwarz hat keine Probleme
- 6... Lxc3+ 7. Dxc3 O-O 8. g3
- auf
- 8. Lg5 h6 9. Lh4 g5 10. Lg3 Se4 11. Dc2 f5 12. e3 Df6
- wollte ich mich nicht unbedingt einlassen, auch wenn Weiß wohl dennoch die bessere Position besitzt
- 8. b4
- eine gute Alternative
- 8... Te8
- (8... e5
- Das Bauernopfer scheint fragwürdig
- 9. dxe5
- ( 9.Lb2 Te8+/= )
- 9... Sxe5
- (9... Se4 10. De3+/= )
- 10. Sxe5 dxe5 11. Dxe5 Te8 12. Db2+/= )
- 9. Lb2 e5 10. d5 Se7+/=
- 8... De7
- 8... e5!? 9. dxe5 dxe5 10. Sxe5 Sxe5 11. Dxe5 Te8|^
- ein imposantes Beispiel für die schwarze Initiative bildet die bereits 1952 gespielte Partie zwischen Kazimierz Makarczyk und Bogdan Sliwa:
- 12. Dc3 Se4 13. De3 Lg4! 14. h3 Dd7! 15. Ld2 Tad8 16. Lc3 Sxc3 17. Dxc3 Lf3! 18. Tg1 Te4 19. b3 Td4-+ 20. Dc1 Td2 21. g4 Dd4 22. Tb1 Td1+!
- 23.Dxd1 Dc3+ 24.Dd2 Dxd2#
- 9. Lg2 e5 10. d5 Sb8 11. O-O
- Weiß steht sehr angenehm; wenn Schwarz die Stellungsstruktur nicht gravierend verändert (wie in der Partie) kann Weiß sowohl am Damenflügel aktiv werden, als auch auf der Diagonalen a1-h8 mit der Läufer-Dame-Batterie, verbunden mit einem möglichen f2-f4.
- 11... c6 12. dxc6N
- 12. Sh4<=
- dieser von GM Illescas 1993 gespielte Zug (gegen Rozentalis) kann nicht überzeugen
- 12... cxd5 13. cxd5 Sa6 14. b4 Ld7+/=
- 12... Sxc6 13. Td1 h6?!
- erscheint mir zu langsam
- 13... Td8 14. b4 d5 15. b5 d4 16. Db3 Sb8 17. Lb2 Sbd7 18. Db4+/=
- ( 18.e3 d3!? )
- 14. b4 a6
- 14... Dc7 15. Lb2
- 15. a4
- 15. Lb2
- weniger ambitioniert und vermutlich objektiv gesehen etwas besser
- 15... Lf5
- 15... Le6?!
- dieser eigentlich erstrebenswerte Entwicklungszug ist nun nach
- 16. La3+/-
- und baldigem b5 (der Bauer e5 hängt dann) nicht gut
- 15... Lg4
- 16. La3 Tfc8?
- bringt Schwarz große Probleme
- 16... Tfd8 17. b5 axb5 18. axb5 Sa5 19. Sd2! +/-
- 16... De6>= 17. Tac1+/=
- ( 17.b5?! Se4)
- 17. b5 axb5
- 17... Se4 18. De3 axb5 19. axb5 Sa5 20. Sh4+/- g6[]
- 18. axb5 Sa5
- 18... Sd4 19. Sxd4 exd4 20. Txd4+-
- 19. Sh4!!
- 19. Lxd6 Se4 20. Dxe5
- ( 20.Dxa5 Sxd6 21. Dxa8 Txa8 22. Txa8+ Kh7 23. Sd2+/- )
- 20... Dxe5 21. Sxe5 Sxd6 22. Txd6 Sxc4 23. Txa8 Sxd6
- (23... Txa8?? 24. Sxc4 Ta1+ 25. Lf1 Lh3 26. Se3+- )
- 24. Txc8+ Lxc8 25. b6+/-
- 19... De6
- 19... Sxc4 20. Sxf5 Dd7 21. Dd3 Sxa3 22. Sxd6+-
- 20. Lxd6?!
- 20. Sxf5! Dxf5 21. Lb4 Txc4 22. De1 d5 23. Lxa5+-
- 20... Txc4 21. Dxe5 Le4!?
- die stärkste Verteidigung in schwieriger Stellung
- 22. Td4? (+)
- von nun an fordert auch die herannahende Zeitnot seinen Tribut in Sachen Spielqualität
- 22. Sf3+-
- 22. Dxe6 fxe6 23. Sf3+-
- 22... Txd4 23. Dxd4 Td8?!
- 23... Lxg2>= 24. Sxg2 Se8!
- attackiert d6 und unterbricht gleichzeitig die 8.Reihe, so dass nun gleichzeitig auch Sb3 droht
- 25. Dc3 Dxd6 26. Txa5 Dd1+ 27. Se1 Txa5 28. Dxa5 b6 29. Db4 Dxe2=/+
- 24. Db6?!
- 24. Lxe4>= ! Sxe4
- (24... Txd6?! 25. Lf5 Txd4 26. Lxe6+/- )
- 25. Txa5 Txd6 26. De3+/=
- 24... Txd6 25. Dxa5 b6
- 25... Lxg2 26. Sxg2 Dxe2+/=
- 26. Da3 Lxg2
- 26... Td5
- 27. Sxg2 Dd7 28. Se3 Kh7 29. Da4 Td4
- 29... Td2 30. Td1+/-
- 30. Dc2+ g6 31. Dc6! Td6 32. Dxd7 Sxd7 33. Ta7
- und Schwarz verliert den 2. Bauern
- 33... Kg7 34. Sc4 Td1+
- 34... Td4 35. Tc7 Td5 36. Tb7+-
- 35. Kg2 Sc5 36. Sxb6 Tb1 37. Sc4 Txb5 38. Sd6 Tb2 39. Txf7+ Kg8 40. Te7 Td2 41. Se4!? Kf8
- 41... Txe2 42. Sf6+ Kf8 43. Txe2
- 42. Te5!? Sxe4
- 42... Txe2 43. Sxc5 Txe5 44. Sd7+ Ke7 45. Sxe5
- 43. Txe4
- ...(69)
- Schmidt, Horst (2150)
- Meyer, Malte (2272)
- Erfurt (op) 2004 Erfurt GER, 2004
- ECO C44, Anmerkungen: Meyer,Malte
- Ich war etwas gluecklich mit 3/3 gestartet und traf nun in der vierten Runde auf Horst Schmidt aus dem Schwaebischen, der fuer einige ueberraschend, dank betraechtlicher taktischer Faehigkeiten aber nicht unverdient ebenfalls die drei ersten Partien gewonnen hatte. Einzigartig in der Schachszene machen ihn allerdings weder seine Spielstaerke noch seine gelegentlichen emotionalen Ausbrueche am Brett, sondern vielmehr die Tatsache, dass er kostenlos eine CD-Rom mit seinen 64 besten Partien vertreibt und zu jedem Turnier hunderte (!) Exemplare in seinem Gepaeck traegt. Zusaetzlich zur angespannten Turniersituation kam nun also die Furcht, als Nr. 65 in diese bedeutende Sammlung einzugehen. Vorsichtshalber schaute ich mir alle bekannten und unbekannten Gambits gegen 1. e4 e5 an, wurde allerdings nach
- 1. e4 e5 2. Sf3 Sc6
- von
- 3. d3
- ueberrascht, was eher an den Delmenhorster Sommerpokal erinnert. Eine zweite Ueberraschung erfuhr ich nach der Partie, als ich den Angriffsspieler Schirow als zweimaligen Vertreter dieser Variante ermittelte; bei genauerem Hinsehen erfaehrt man allerdings, dass diese Stellung in seinen Partien gegen Iwantschuk und Short nach 1. e4 e6 2.d3 Nc6 3.Nf3 e5!? mit Weiss am Zug entstand!
- 3... Sf6 4. Sbd2 Lc5 5. h3 d5 6. c3 a5 7. Dc2 h6 8. Le2 Le6 9. g4
- Ich weiss nicht, ob mein Aufbau der beste ist, aber eigentlich sehen alle Zuege ganz natuerlich aus. Nach dem Textzug wird es konkret.
- Nach
- 9. Sxe5!? Sxe5 10. d4 dxe4 11. Sxe4
- ( 11.dxe5 e3 12. exf6 exd2+ 13. Lxd2 Dxf6 14. O-O+/=
- /=/+
- )
- 11... Lxd4 12. cxd4 Sc6
- laboriert Weiss an der Schwaeche seines d-Bauern.
- 9... h5 10. g5 Sh7 11. exd5
- 11. h4
- sieht wie der normale Zug aus, z.B.
- 11... Le7 12. Tg1+/=
- 11... Dxd5 12. Se4 Le7 13. Da4 f5!?
- Waehrend der Partie ging ich hier bereits von deutlichem schwarzem Vorteil aus, tatsaechlich faengt die Partie gerade erst an.
- 14. gxf6
- 14. Sg3?! g6 15. Sh4 b5 16. Dc2 Lf7
- mit betraechtlichem Raumvorteil fuer Schwarz.
- 14... gxf6 15. Sh4!? Sf8
- 15... O-O-O 16. Sg6!? Thg8/\ ?
- (16... The8>= +/= )
- 17. Dxc6! Txg6[] 18. Dxd5 Txd5 19. Lxh5
- und Schwarz muss nach Kompensation suchen.
- 16. Sg2?
- Erst damit verliert Weiss den Faden.
- 16. Sg3>=
- /\ 17.Bxh5+; 17.Bf3
- 16... O-O-O 17. Le3+/=
- 16... f5-/+ 17. Se3[]
- Interessant ist auch
- 17. Sd2
- wonach Schwarz nicht auf g2 schlagen sollte:
- 17... Dxg2 18. Lf3 Dg6 19. Lxc6+ Ld7 20. Lxd7+ Sxd7
- wahrscheinlich mit leichtem Vorteil fuer Schwarz
- Sehr stark ist aber
- 17. Sd2 Ld7!
- , z.B.
- 18. Lf3 Dxd3-/+
- oder 18.Kf1 0-0-0-/+
- 17... Dd7 18. Sd2
- 18. Sg3? f4
- 18... Sg6
- /\ 19...Nf4
- 19. Sec4!? Dd5!
- Verfrueht ist
- 19... Sf4? 20. Sxe5 Sxe5 21. Dxf4~~
- Nach dem Textzug erreicht Schwarz eine sehr guenstige Stellung mit dem Laeuferpaar.
- 20. Lf3[]
- 20. Sf3? b5-+
- 20. Tg1 Sf4-/+
- /-+
- 20... Dxd3 21. Lxc6+?!
- Im Lichte der weiteren Ereignisse moechte man Weiss vielleicht eher zu
- 21. Tg1
- raten.
- 21... Ld7[]
- (21... Kf7? 22. Txg6 Kxg6 23. Lxc6
- und es droht 24.Nxe5+.
- )
- 22. Dd1!
- (schwer zu sehen, wenn man nicht aus Silikon besteht!)
- ( 22.Txg6? Sb4! 23. Sxe5
- ( 23.Dd1 Sc2+
- mit Damengewinn
- )
- 23... Lxa4 24. Sxd3 Sxd3+ 25. Kf1 O-O-O-/+ )
- 22... Sf4
- mit Initiative fuer Schwarz, aber noch keiner Entscheidung.
- 21... bxc6 22. Dxc6+ Kf7 23. Tg1
- Schnell gespielt, Weiss moechte schliesslich auch mal etwas drohen.
- 23... Dd5
- Der musste rechtzeitig gesehen werden, um 24.Rxg6 zu begegnen.
- 24. Dxd5
- 24. Dxc7? Thc8 25. Db6 Sf4
- verliert.
- 24... Lxd5-/+
- Das Laeuferpaar sollte in Verbindung mit der Option Ng6-f4 und der Schwaeche des weissen h-Bauern entscheidenden Vorteil bedeuten, allerdings muss Weiss sicher nicht so schnell verlieren wie in der Partie.
- 25. Se3?!
- 25. b3 Thg8-/+
- 25... Le6
- /\ 26...f4
- 26. Sec4 f4 27. Sf3?!
- Verliert sofort.
- Vielleicht ist
- 27. Th1
- am zaehesten, was solange wie moeglich kein Material herausgibt.
- 27... Lxc4 28. Txg6 Kxg6 29. Sxe5+ Kf5 30. Sxc4 Thg8
- 30... Thg8 31. Kf1 Tad8 32. Ld2
- ( 32.Sxa5 Td1+ 33. Ke2 Tgg1-+ )
- 32... Td3 33. Te1 Lf6
- und 34...Rxh3-+ verbliebene Bedenkzeit: 41 min. - 30 min.
Florian Mossakowski