Gewankt, aber nicht gestürzt:
Weiterer Doppelerfolg für Werder

Weder der Orkan, der den Werder-Bus auf der A 4 schwer ins Schlingern brachte, noch ein Einsteller, der einen Bremer Läufer garstig vom Brett wehte, konnte Werders Schachcracks bei ihrer zweiten Doppelrunde in Erfurt stoppen: Erneut wurde die Maximalausbeute von vier Mannschaftspunkten gemacht, und zwar durch ein 5:3 gegen Mülheim Nord sowie ein 4,5:3,5 gegen Katernberg.

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Matchwinner bei Werders knappem Sieg über Katernberg: Großmeisterin Almira Skripchenko

Obwohl die Mülheimer ersatzgeschwächt an die Bretter gingen, brauchte Werder eine gehörige Portion Glück. In einem für ihn besseren Turmendspiel stellte GM Gerhard Schebler (gegen Yannick Pelletier) durch einen fatalen Fingerfehler einzügig den Turm ein. Überdies stand Werders Tomi Nyback bereits im frühen Mittelspiel eindeutig vor der Pleite. Statt nun trocken fortzusetzen, glaubte sein Gegner (FM Olaf Wegener), mit einem spektakulären Zug »für die Galerie« spielen zu können, aber verkalkulierte sich dabei. Kurz danach ließ er sich durch ein verwegenes Springeropfer des Finnen die Partieführung aus den Händen nehmen und verlor gar noch. Da die Punktejäger Vlastimil Babula und Gennadij Fish einmal mehr zuschlugen, waren sich die Bremer am Ende nach dem reichlich glücklichen 5:3 einig: »Wären die Mülheimer mit ihren etatmäßigen Spitzen GM Lanka und Fridman angetreten, hätten wir es leichter gehabt.«

Runde 10
Werder Bremen 5:3 SV Mülheim Nord
Hracek remis Levin
Pelletier 1:0 Schebler
Efimenko 0:1 Saltaev
Babula 1:0 Hausrath
Nyback 1:0 Wegener
Fish 1:0 Kern
Skripchenko 0:1 Silecki
Meins remis Kaid


Ganz anders lief es im nächsten Match gegen die an den ersten vier Brettern top besetzten Essener, nirgendwo eine schlechtere Position auf Werders Seite. Zahar Efimenko und Almira Skripchenko gelang es dann, sich für ihre Niederlagen vom Vortag zu rehabilitieren und mit zwei big points als Matchwinner zu triumphieren. Daß der schwer erkältete Gerlef Meins in glatter Gewinnstellung einzügig seinen Läufer einstellte, konnte die Freude der Werderaner über den letztlich knappen, aber hoch verdienten 4,5:3,5-Sieg kaum trüben.

Runde 11
SF Katernberg 3,5:4,5 Werder Bremen
Volokitin remis Hracek
Naiditsch remis Pelletier
Glek 0:1 Efimenko
Chuchelov remis Babula
L'Ami remis Nyback
Senff remis Fish
Thesing 0:1 Skripchenko
Souleidis 1:0 Meins
Tabelle (nach 11 Runden):
Pl. Team MP BP
1. SG Porz 22 61,5
2. OSC Baden-Baden
(vormals SC Baden-Oos)
20 60
3. Werder Bremen 20 55
4. TV Tegernsee 18 53
5. SC Kreuzberg 13 53
6. SF Katernberg 13 48
7. SV Mülheim Nord 13 47
8. SC Eppingen 12 42,5
9. Hamburger SK 11 44,5
10. SV Wattenscheid 9 42,5
11. SFR Neukölln 7 37
12. Erfurter SK 6 39
13. SGA Solingen 6 39
14. SV Hofheim 6 33,5
15. Preetzer TSV 0 25
16. Stuttgarter Sfr 0 23,5

2. Bundesliga (Nord): Werder II bereits Nordmeister!

Das Team von Werder II steht schon zwei Runden vor Saisonende uneinholbar als Staffelsieger fest. Nach dem 5:3-Sieg in der 7. Runde gegen den direkten Konkurrenten, Hamburger SK II, errang Werders Reserve sensationelle 14:0-Mannschaftspunkte und ist erstmalig in ihrer Vereinsgeschichte Nordmeister. Herzlichen Glückwunsch! Weiter aufsteigen kann die Zweite nach den Bundesliga-Statuten allerdings nicht.

Claus Dieter Meyer